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Du kannst nie tiefer fallen als...

 Du hast den Kontakt zu dir verloren, oder du stellst fest, dass du gar nicht weißt, ob du überhaupt jemals so richtig in Kontakt mit dir selbst warst?

Meist kommen wir dann auf solche Gedanken, wenn schon eine ganze Weile eine Menge nicht so läuft, wie wir es gerne hätten. Wir leiden und der Druck wird größer und größer.

Viele Menschen haben den Zugang zu sich selbst verloren und fühlen, dass es sehr schwer bis unmöglich ist, ein selbstbestimmtes und glückliches Leben zu führen. Vielleicht ging es auch lange gut, weil die Strukturen, in denen man sich befand, mit dem angepassten Selbst übereinstimmten, bis sich langsam oder plötzlich etwas zu verändern beginnt und man schließlich einem immer größer werdenden Druck ausgesetzt ist... Was nun?

Da, wo du jetzt stehst, mit dieser Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann, führt dich mit großer Wahrscheinlichkeit erst mal in eine Heilungskrise, denn so wie es war, geht’s nicht weiter. Die Veränderungen, die nun kommen müssen, damit es langfristig besser wird, werden schmerzhafte Prozesse in Gang setzen. Jetzt geht es darum, dir die ganze Scheiße mal ehrlich anzuschauen, in der du dich seit Jahren selbst belügst. Bitte vergiss den Humor nicht ;-) auch wenn alles erst mal wie ein unüberwindbares Inferno auf dich wirkt. Eine gute Freundin sagte mal zu mir: „Wenn du in der Hölle bist, geh weiter.“ Am wichtigsten ist jetzt, dass du Kontakt zu dir selbst herstellst, denn in dir sind die Antworten, die du brauchst. Dein Körper sagt dir ganz klar, wo es langgeht.

Ich hab ein Video für dich, in dem ich die wichtigsten ersten Schritte für dich zusammengefasst habe, das Video findest du unter diesem Text.

In dem Video geht es um die ersten kleinen Schritte, die du machen solltest, um wieder ins Fühlen zu dir selbst zu kommen, aber auch etwas, das du dauerhaft immer wieder tun kannst und solltest, um die Verbindung zu dir nicht wieder zu verlieren. Denn unsere heutige Zeit ist nicht besonders erdend, und Erdung ist das, was wir dringend brauchen. In der Regel zeigt sich die Problematik im Außen: Konflikte mit Menschen, die Umstände passen nicht (mehr) für dich, um dich wohlzufühlen, und es kostet dich enorme Kraft. Die ganze Zeit versuchst du im Außen alles so zu verändern, dass es sich für dich (wieder) stimmig anfühlt... Der Weg heraus in Verbindung ist der Weg in dich hinein.

 

„Not my monkeys not my circus“

Was interessant, aber nicht leicht zu verpacken ist, ist, dass dein Äußeres immer ein Spiegel deines Inneren ist. Bei mir hat das enormen Widerstand hervorgerufen, als ich mich damit ernsthaft zu konfrontieren begann. Vorher war es (vermeintlich) leichter. Ich bin den Dingen, die ich unangenehm fand, einfach ausgewichen, getreu dem Motto „Not my monkeys, not my circus“. Das trifft aber nur dann zu, wenn die Affen dir nicht massiv auf den Sack gehen. Wenn sie es tun, sei dir sicher, es sind deine Affen. Die ganze Zirkusbande, mit Pauken und Trompeten, alles dein Business. Im Yoga gibt es die schöne Bezeichnung „Monkey Mind“. Also, wenn du eine lärmende Affenbande im Kopf hast, wirst du sie nur besänftigen, wenn du sie dir ganz genau anschaust.

Ein Beispiel dazu: Du triffst auf einen Menschen, ganz egal in welcher Situation, ob du die Person kennst oder nicht... Der Mensch sagt etwas oder legt ein Verhalten an den Tag, das du komplett daneben findest, es triggert dich enorm, sprich: Du wirst in nullkommanix wütend, alternativ, du drückst es direkt weg (entsprechend deinem Muster „ich darf nicht wütend sein“) und es sucht sich später einen Weg an die Oberfläche und eskaliert dann. Vielleicht weil du deinem Partner davon erzählst und er nicht deiner Meinung ist. Ein Grund auszurasten? Eigentlich nicht ;-)

Worauf ich hinaus will: Dieses intensive Gefühl, das ein Mensch bei dir auslöst, das viele ärgerliche und konfliktreiche Gedanken in deinem Kopf hervorgerufen hat, das sind deine Affen, dein Thema und du projizierst es einfach auf die Person, die es in dir ausgelöst hat. Warum? Weil es so einfacher erscheint. Weil es zu schmerzhaft ist, es dir in dir selbst anzuschauen. Weil die anderen natürlich immer Schuld sind. Wir handeln ja im besten Wissen und Gewissen, das müssen die anderen (Affen) noch lernen. Das Schwierigste an dem Punkt, und deswegen ist der Kontakt mit dir selbst so essenziell wichtig, dass du radikal festgefahrene Strukturen in dir selbst verändern musst. In der Regel sind es alte Verhaltensweisen, die du dir als Kind zugelegt hast, damit deine Eltern dich nicht ablehnen, damit du überlebst. Wir alle sind in irgendeiner Form davon betroffen. Es wird seine Zeit brauchen, es wird Verwirrung, Angst und andere schmerzhafte Gefühle hochholen, vieles von dem, was lange unterdrückt wurde. In dem Kontakt zu dir selbst sind die Antworten: Wohin soll es gehen? Was brauchst du und was kann weg? Welche Verbindungen zu Menschen solltest du lösen und was tut dir sonst so nicht gut.

 

„Das Neue ist schon da, das Alte macht nur sehr viel Lärm beim sterben.“ 

Eckhart Toll

 

Manchmal will man einfach nur zurück in sein altes Leben, aber das funktioniert nicht mehr und das Neue hat noch keine Form, keine Struktur, man fühlt sich ziemlich verloren. Aber mit jedem Schritt, den du dich von alten, destruktiven Gewohnheiten, Menschen, Umgebungen löst, schaffst du Raum für das Neue. Und glaub mir, es wird wundervoll!

Du kreierst dir jetzt das Leben, das du wirklich leben möchtest, du wirst der Mensch, der du wirklich sein willst.

Vertrauen in das Leben, ohne die Sicherheit, dass alles gut wird, das ist das Geschenk, das du dir selbst machen kannst.

 

Denn alles ist gut!

 

Und ein Freund sagte einmal zu mir:

„Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes offene Hände.“

 

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