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Du kannst nie tiefer fallen als...

Du hast den Kontakt zu dir verloren – oder stellst fest, dass du vielleicht noch nie so richtig in Verbindung mit dir selbst warst? Meist tauchen solche Gedanken auf, wenn schon länger vieles nicht so läuft, wie du es dir wünschst. Du leidest, der Druck wächst, und du funktionierst nur noch – bis du irgendwann spürst: So kann es nicht weitergehen. Vielleicht war es lange okay, weil dein angepasstes Selbst gut in die äußeren Strukturen passte. Aber irgendwann beginnt sich etwas zu verändern, erst langsam, dann schneller – und du merkst: Der Boden bricht weg.

Da, wo du jetzt stehst – mit der Erkenntnis, dass es so nicht mehr weitergeht – beginnt meist eine Heilungskrise. Denn wenn das Alte nicht mehr passt, muss sich das Neue zeigen. Das tut weh. Jetzt gilt es, ehrlich hinzuschauen – auch auf die Stellen, an denen du dich selbst belogen hast. Und ja, es kann sich anfühlen wie ein Inferno. Eine gute Freundin sagte mal: „Wenn du in der Hölle bist, geh weiter.“ Vergiss deinen Humor nicht! Am wichtigsten ist jetzt: Stell den Kontakt zu dir selbst wieder her. Dein Körper weiß den Weg. In dir liegen die Antworten, die du brauchst.

Ich habe dir ein Video aufgenommen, in dem ich dir die wichtigsten ersten Schritte zeige, um wieder ins Fühlen und in die Verbindung mit dir selbst zu kommen. Du findest es direkt unter diesem Text. Diese Schritte helfen nicht nur jetzt, sondern sie sind auch für deinen weiteren Weg wichtig – damit du dich nicht wieder verlierst. In unserer Zeit fehlt uns oft Erdung – doch genau die ist essenziell. Wenn du also merkst, dass du im Außen ständig kämpfst, dass Beziehungen oder Umstände nicht mehr stimmig sind und du dich ausgelaugt fühlst: Dann ist es Zeit, nach innen zu gehen. Die Antwort auf das Außen liegt im Innen. Dein Weg in Verbindung beginnt mit dir selbst.

 

„Not my monkeys not my circus“

Was interessant, aber nicht leicht zu verpacken ist: Dein Äußeres ist immer ein Spiegel deines Inneren. Dieser Gedanke hat bei mir enormen Widerstand ausgelöst, als ich begann, mich wirklich damit auseinanderzusetzen. Vorher war es scheinbar leichter – ich bin den unangenehmen Dingen einfach ausgewichen, ganz nach dem Motto: „Not my monkeys, not my circus.“ Das funktioniert allerdings nur, solange dir die Affen nicht massiv auf den Sack gehen. Wenn sie das tun, kannst du dir sicher sein: Es sind deine Affen. Die ganze Zirkusbande – mit Pauken und Trompeten – gehört zu deinem inneren Programm. Im Yoga gibt es dafür den Begriff „Monkey Mind“. Und wenn du eine lärmende Affenbande im Kopf hast, wirst du sie nur beruhigen, wenn du genau hinschaust.

Ein Beispiel: Du triffst auf einen Menschen – ganz gleich ob bekannt oder unbekannt – und dieser Mensch sagt etwas oder verhält sich auf eine Weise, die dich total triggert. Du wirst wütend, spürst einen Widerstand, vielleicht drückst du es auch sofort weg, weil dein Muster sagt: „Ich darf nicht wütend sein.“ Später eskaliert das Ganze womöglich – etwa in einem Streit mit deinem Partner, weil er deine Perspektive nicht teilt. Ist das wirklich ein Grund auszurasten? Eigentlich nicht. Aber das intensive Gefühl, das in dir ausgelöst wurde, ist nicht die Schuld des anderen – es ist dein Thema. Deine Affen. Du projizierst etwas auf die Person, weil es dir zu schmerzhaft ist, den Ursprung in dir selbst zu suchen. Denn wenn der andere „schuld“ ist, musst du dich nicht verändern. Doch so einfach ist es nicht.

Der Kontakt mit dir selbst ist essenziell – denn er ist der Schlüssel zur Veränderung. Du musst alte, festgefahrene Strukturen erkennen und hinter dir lassen. Meist sind es Verhaltensweisen aus der Kindheit, Schutzmechanismen, die dir einst geholfen haben zu überleben, um geliebt oder nicht abgelehnt zu werden. Aber heute blockieren sie dich. Die Heilung wird Zeit brauchen. Sie bringt Verwirrung, Angst und alte, unterdrückte Gefühle an die Oberfläche. Doch genau hier findest du Antworten: Wohin soll dein Weg gehen? Was brauchst du wirklich? Was darf gehen – an Beziehungen, Mustern, Belastungen? Und was dient dir wirklich?

 

„Das Neue ist schon da, das Alte macht nur sehr viel Lärm beim sterben.“ 

Eckhart Toll

 

Manchmal will man einfach nur zurück in sein altes Leben, aber das funktioniert nicht mehr und das Neue hat noch keine Form, keine Struktur, man fühlt sich ziemlich verloren. Aber mit jedem Schritt, den du dich von alten, destruktiven Gewohnheiten, Menschen, Umgebungen löst, schaffst du Raum für das Neue. Und glaub mir, es wird wundervoll!

Du kreierst dir jetzt das Leben, das du wirklich leben möchtest, du wirst der Mensch, der du wirklich sein willst.

Vertrauen in das Leben, ohne die Sicherheit, dass alles gut wird, das ist das Geschenk, das du dir selbst machen kannst.

 

Denn alles ist gut!

 

Und ein Freund sagte einmal zu mir:

„Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes offene Hände.“

 

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