Mein Weg in ein freies Leben


Ich habe nie in Frage gestellt, dass ich etwas wahrnehme, was außerhalb unserer konformen Systemstrukturen liegt. Und doch stelle ich die Welt, in der ich lebe, in Frage: meine Gedanken, meine Emotionen, dieses Leben. Aber hinter all den Konstrukten, die unser Geist schafft, weil er gelernt hat, sich dem Fluss des Lebens nicht hinzugeben, aus einer Angst heraus, die bald zwanghaft nach Sicherheit im Außen sucht, erstreckt sich eine Wahrheit, die ich nicht in Frage stellen muss.

Sie umfasst alles, was existiert. Hier gibt es keine Grenzen, keine Dualität, keinen Konflikt, der gelöst werden muss.

Unsicher bin ich bei dem Versuch, etwas davon mit Worten zu bekleiden, die doch nie ganz passen. Denn wirkliches Verstehen ist eine Erfahrung, die, versucht man sie nur rational und mit dem Verstand zu erfassen, schon beschnitten ist.

Man kreiert dadurch etwas im Außen, um das Innere mit der materiellen Welt zu teilen, das dann aber nicht mehr der eigenen Wahrheit entspricht. Nicht mit allen Worten der Welt kann man diese Wahrheit beschreiben. Diese Wahrheit liegt auch außerhalb von Gefühlen und Gedanken. Solange es keine Worte braucht und einzig in mir in Stille und Gewissheit ruht, ist es die Wahrheit, die keiner Erklärung bedarf und die frei ist von Bewertungen.

Diese Wahrheit habe ich schon als Kind wahrgenommen. Sie hat mich überhaupt erst dazu geführt, alles andere zu hinterfragen. All das, an dem wir Menschen uns tagtäglich orientieren. Etwas, das sich oft einfach nicht stimmig angefühlt hat. Das ist bis heute so geblieben, und wenige vermochten mir Antworten zu geben, mit denen ich wirklich etwas anfangen konnte. Spirituelle Lehren, wie der (Zen-)Buddhismus, die Erfahrung mit Yoga und Meditation, Gespräche mit guten Therapeut*innen und letztendlich die schamanische Arbeit haben ein verständliches ganzheitliches Konzept von der Welt erschaffen, mit dem ich arbeiten und mit mir selbst in Frieden sein kann. Etwas, das mir die sichtbare und unsichtbare Welt auf intellektueller Ebene zugänglich macht, was mein rationales und mein emotionales Verständnis zusammenführt und in Einklang bringt. Das alles sind Leitfäden, mit und in denen ich Worte finde, die einigermaßen angemessen für mein inneres Erleben sind. Das Wichtigste dabei ist und bleibt aber, und das gilt für jeden Menschen, egal auf welchem Weg er sich befindet und welcher Lehre er sich auch immer zugewandt fühlt, die eigene Wahrheit zu erkennen, die außerhalb von Worten liegt. Der Buddha-Weg und der Weg der Schamanen haben mir die Welt hinter der Welt erklärt und erfahrbar gemacht, Yoga hat mich spüren gelehrt, und die Meditation öffnet den Raum für alles! In der Annahme von allem ist Ganzheit, ist Angenommensein, ist Heilsein, das ist vollkommene Liebe.

Die Welt, in der wir leben, ist die Welt, die wir uns selbst kreieren. Bis ich das verstanden hatte, waren viele Jahre vergangen, viele Jahre, in denen ich sehr unglücklich war. Jahre, in denen ich an einer Depression erkrankte. Ich hatte das Gefühl, nirgends hinzuzugehören. Ich fühlte mich alleine und abgetrennt von allem. Die kreative Arbeit, das Malen, war mein Anker, meine Überlebensstrategie. Durch eine Therapie bei einer wundervollen Frau, der ich bis heute sehr dankbar bin und die wie eine Mentorin für mich ist, habe ich einen heilenden Prozess begonnen. Ich konnte meine Zweifel und Ängste abbauen und mein Potential entwickeln. 2010 machte ich mich mit meiner Malerei und meinem Hobby, der Fotografie, unter dem Namen „Art Confused“ selbstständig. Ein Jahr später lernte ich das Tätowieren, was ein Wunsch seit Teenagerzeiten war. Von 2015 bis 2020 hatte ich ein eigenes Atelier, „Das magische Theater“ (benannt nach dem Ort in Hermann Hesses „Steppenwolf“). Dort lebte ich meine Kreativität in vollen Zügen aus, bis ich Ende 2019 nach Berlin ging. So gerne ich mein Atelier hatte, so schön es war, was ich erschaffen hatte, wusste ich doch vom ersten Tag an, dass da noch etwas anderes gelebt werden wollte.

 


2013 begann ich mit Yoga und Meditation; beides wurde vom ersten Tag an zu meiner täglichen Praxis. Gleichzeitig begann ich, mich mit der buddhistischen Philosophie zu befassen, zu der ich mich schon mein ganzes Leben lang hingezogen fühlte. 2018 absolvierte ich eine Ausbildung zur Yogalehrerin, und 2022 nahm ich Zuflucht zu den Drei Juwelen (Buddha, Dharma, Sangha).

Ich stieß auf Ayurveda (die indische Medizin), stellte meine Ernährung um und distanzierte mich immer mehr von Genusssüchten. Ein langer, stetiger Prozess der Transformation auf der Suche nach meinem wahren Selbst half mir auch, mein Denken und meine Sicht auf die Welt immer weiter zu verändern und zu öffnen.

2018 vernahm ich den Ruf der Natur und folgte den Spuren der Schamanen. Seitdem arbeite ich mit schamanischen Techniken und verschiedenen Pflanzen. Auch wenn ich als junges Mädchen schon in Verbindung mit der Energie der Naturheilung stand, begriff ich erst viele Jahre später deren Wirklichkeit und Wirksamkeit. Immer wieder aufs Neue überwältigt mich die Heilkraft, die in uns selbst steckt und die wir mit Hilfe eines Menschen, der uns führt, einer Gemeinschaft und der Pflanzenwelt entfachen können. Eine tiefgreifende Erfahrung war ein achttägiger Rückzug, eine Pflanzendiät mit Meisterpflanzen im peruanischen Dschungel bei Winston Tangoa Chujandama. Er ist ein angesehener Curandero (Heiler) aus dem Hochgebiet des Amazonas und ein Nachfahre der Inka-Schamanen. Meine Ausbildung mache ich bisher in Deutschland bei seiner Schülerin Nika Nunnari, die ebenfalls seit vielen Jahren auf dem schamanischen Weg ist.

Den Ruf des Dschungels trug ich schon viele Jahre in mir, ohne genau zu wissen, was er bedeuten sollte. Meine Reise nach Peru war die Integration vieler Jahre; an diesem Punkt liefen so viele Dinge zusammen, Altes löste sich auf, Neues formte sich. Ich bin heute bei mir angekommen.

Meine Reise geht weiter, nicht mehr auf der Suche nach mir, sondern um das Leben zu ehren, es zu leben, zu wachsen und für die Menschen, die noch auf ihrem Weg zu sich selbst sind, eine gute Unterstützung sein zu können. Es gibt noch so viel zu entdecken und zu lernen.

Alles, was ich in mir selbst sehe und erkenne, kann ich auch in dir sehen, denn wir sind nicht getrennt voneinander.

Ich habe für mich erkannt, dass das Einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann, ist: Ich bin mir meiner Selbst sicher, und ich möchte dir helfen, deine Sicherheit in deinem Selbst zu finden.

Die Kraft der Selbsterkenntnis macht uns stark und hilft dabei, die Stürme des Lebens zu überstehen und aus ihnen zu schöpfen, sodass wir ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben führen können.


 

"Wir alle haben zwei Leben, das Zweite beginnt,

wenn wir realisieren das wir nur Eins haben."

 


"Madrecita selva méceme en tus brazos"

heilpflanzen diät peru
Tambo, Unterkunft im Dschungel
  • 2013 - Yoga & Meditationspraxis
  • 2018 - Ausbildung zur Yogalehrerin
  • 2018 - Reiki Einweihungen mit Lehrergrad
  • 2020-2021 - Schamanische Ausbildung - Der Inka Pfad, Energie & Steintherapie, Schamanische Transformationstechniken in der Tradition der peruansichen Hochgebirgsschamanen basierend auf The Four Wind von Alberto Villoldo
  • 2021 - Zen Sesshin - Zen-Buddhistisches Schweige-Retreat 7 Tage Schweigen
  • 2021 - Heilpflanzen Diät im peruansichen Dschungel, 10 Tage, Heilpflanzenzeremonien, Tradition "medicina tradicional amazonica" 
  • 2021 - Ausbildung zur Kakaozeremonien-Leiterin
  • 2021 - 2022 - Mehrere Wochen bis hin zu zweimonatiger Rückzug alleine in der Natur
  • 2022 - Vedische Einweihung - Maha Lakshmi
  • 2022 - Munay Ki - 9 Energieeinweihungen in der Tradition der peruanischen Hochgebirgsschamanen
  • 2022 - Zen Sesshin - Zen-Buddhistisches Schweige-Retreat 2x 7 Tage
  • 2022 - Vipassana - 10 tägiges Schweige-Retreat
  • 2023 - Zen Sesshin - Zen-Buddhistisches Schweige-Retreat 2x 7 Tage + Boddhisattva Ordination
  • 2023 - Heilpflanzen Diät im peruansichen Dschungel, 10 Tage, Heilpflanzenzeremonien, Tradition "medicina tradicional amazonica"
  • 2023 - Rohatsu Sesshin - Zen-Buddhistisches Schweige-Retreat 8 Tage
  • 2023-2025 - (laufend) Mitglied der Organisatorischen Leitung Zen Lab Leipzig
  • 2024 - Zen Sesshin - Zen-Buddhistisches Schweige-Retreat 2x 7 Tage

spiritual woman
Shera - Heldin meiner Kindheit

 

 

Florina Venus

 

Hier möchte ich dir noch etwas über den Namen Florina Venus erzählen.


Meiner kreativen Arbeit gab ich 2010 den Namen „Art Confused/Angelina Confused“. Das passte zu meinem gefühlten Geisteszustand – mit einem Augenzwinkern und einem Eimer bunter Farbe. Nach elf Jahren, schon eine ganze Weile auf dem spirituellen Pfad der Selbstfindung, führte mich mein Weg im August 2021 zu einem zen-buddhistischen Schweige-Retreat. Für sieben Tage tauchte ich in die Stille meines Selbst und beobachtete mich. Ich wurde ruhiger, klarer und sah ganz deutlich meinen Weg vor mir – den Weg, den ich seit vielen Jahren ging und den ich mit der Welt teilen wollte. Ich war langsam aber sicher aus der Verwirrung herausgewachsen. So lag ich eines Abends, bevor ich schlafen ging, draußen und meine Gedanken waren so klar wie der Sternenhimmel, der über mir funkelte. Ich fühlte tiefes Glück und zweifelloses Wissen darüber, was ich machen wollte. Knapp zwei Monate später machte ich mich auf die Reise zu einem Schamanen in den peruanischen Dschungel, um mich für zehn Tage auf allen Ebenen mit Mutter Erde, der Pflanzenwelt und meinem inneren Kosmos zu verbinden. Vorher hatte ich immer versucht, alles zu kategorisieren und voneinander zu trennen: Hier die Kunst, da das Heilen ... Aber es ist alles eins. Die Dinge voneinander zu trennen, kostet Kraft und stört die Harmonie. Auf dieser Reise heilte meine Weiblichkeit, hier war auch etwas von mir getrennt – etwas, das mir nicht bewusst gewesen war, das aber viele Jahre Einfluss auf mich gehabt hatte. Es ist kaum möglich, das in Worte zu fassen, die dem Prozess und dem Erlebten gerecht werden könnten.

Als ich zurückkam, musste ich nur noch einen Namen für das Ganze finden, welches ich jetzt auf allen Ebenen zusammengebracht hatte. Ich wollte etwas, das meine Liebe und Verbundenheit zur Natur ausdrückt, so kam ich auf Florina (die Blühende – von lateinisch „florere“ – blühen, prächtig sein). Venus soll die weibliche Kraft im Namen ausdrücken, die jetzt ihre Ganzheit leben kann. Die Venus ist außerdem der hellste Stern am Himmel und wird als Morgenstern und Abendstern bezeichnet. Lange dachten die Menschen, es seien tatsächlich zwei unterschiedliche Sterne. In der Antike wurde die Identität der Venus offenbart, und dennoch wurde sie weiterhin in zwei mythologische Wesen aufgeteilt. So finde ich, ist die Venus ein starker Ausdruck für die Polarität als Grundform des Lebens und die daraus, über unseren alles zerteilenden Verstand, entstehende Dualität, in der wir immer wieder versuchen, unser Gleichgewicht zu finden. Zudem ist der lateinische Name des Morgensterns Luzifer (Lucifer) und bedeutet wörtlich übersetzt „Lichtträger“. Luzifer im Christentum war ein Erzengel, der gegen Gott rebellierte, und so zeigt sich auch hier wieder die Einheit hinter den Gegensätzen.

Peru war der Punkt, an dem nach vielen Jahren der spirituellen Praxis alles zusammenlief, sich alles Alte und Übriggebliebene auflösen konnte und das Neue sich in Form transformierte.



spähren harmonie venus
Tanz von Venus und Erde um die Sonne.