Aus dem Raum der Stille des Herzens
Als Ausdruck meiner tiefen Verbundenheit zum Zen-Weg.

Schon als Kind habe ich gern gemalt.
Als Teenager war es dann eine Notwendigkeit – meinem Überfluss an Gefühlen, die keine Worte hatten, Ausdruck zu geben.
Mich selbst dadurch zu erfahren:
Was ist das in mir? Was möchte gesehen und gehört werden.
Es war manchmal düster, aber immer bunt.
Farben waren meine Verbindung zum Lebendigen, zum Fröhlichen.
Zur Lebenslust und Vielschichtigkeit. Ohne Farbe ging es nicht.
Meine Bilder haben sich über die Jahre verändert – und doch gab es in jeder Lebensphase Momente, in denen der Ausdruck in Bildern notwendig
war.
Inspiriert von psychedelischen und mystischen Erfahrungen, verbunden mit der Tiefe meines Inneren. Durch Berührung mit
der Natur, mit Pflanzen, Tieren, Blumen.
Ausdruck Gottes, wenn man so will.
Verwurzelt in den spirituellen Traditionen, die meinen Weg begleiten:
Maya, Inka, Buddhismus. Meditation, Tränen, Freude. Alleinsein. Rückzüge. Innenschau.
Und dann, 2021, kam Zen.
Bei einem Sesshin lernte ich Dōko kennen – meine Lehrerin – und damit den Zen-Weg:
Oryoki (Essenszeremonie), Samu (Arbeiten im Zen, teil der Praxis), Sangha (die Gemeinschaft).
Ich war dort, wo ich immer sein wollte. So kam ich auch in Kontakt mit der japanischen Kultur.
Die hatte mich ästhetisch eigentlich nie besonders angesprochen – zu reduziert, zu schwarz-weiß, zu unzugänglich. Aber in
der gelebten Praxis, im Verkörpern, im Zazen – hat sich etwas in mir verändert.
Let Zazen do Zazen.

Die Lebendigkeit im Reduzierten zeigt sich erst durch die Erfahrung. Wie lebendig und farbig bis in die Tiefe hinein
alles ist.
Was Form aus Leerheit bedeutet.
Warum Reduktion etwas öffnen und sichtbar machen kann, das sich nicht erahnen lässt - es sei denn, man sinkt in die Leere
hinein. Es ist Vertrauen. Und ein tiefes Loslassen.
„Trust the process.“
Und dann konnte ich die feinen Unterschiede sehen lernen. Ein Kreis ist nicht nur ein Kreis. Er ist gelebter Ausdruck.I n seiner Einfachheit zeigt sich seine Komplexität. In der Zen-Praxis fand ich einen Raum voller Lebendigkeit. Einen Raum voller Möglichkeiten.
2023 habe ich bei meiner Lehrerin Dōko Waschkönig die Bodhisattva-Weihe empfangen.
Im Rahmen dieser Zeremonie habe ich die sechzehn Gelübde des Zen-Buddhismus abgelegt – als bewusste Entscheidung, den Weg des Erwachens zum Wohl aller Wesen zu
gehen.
Mit der Weihe wurde mir mein buddhistischer Name übergeben: Shindō –
„Weg des Herzens“.
Ein Name, der mich erinnert.
An das, was mich trägt.
An das, was ich weitergeben möchte.
Irgendwann entstand das Bedürfnis nach einer Form – einem sichtbaren Ausdruck dieser inneren Erfahrung. Was mich bewogen
hat, diesen Kreis zu malen? Es war das Bedürfnis nach Einfachheit. Nach Freiheit. Aber auch das Bedürfnis nach einer neuen Form von Ausdruck der
Verbundenheit, die hinter den Worten liegt. Ein Ausdruck, der aus dem Herzen kommt.
Form, die aus Leerheit entsteht.
Und damit die Unmittelbarkeit des Seins sichtbar macht.
Ensō-Kreis: Zen-Tradition in Farbe, Stille und spirituellem Ausdruck
Der Ensō-Kreis ist Teil der japanischen Zen-Tradition –gemalt in einem Atemzug, als Spur gelebter Gegenwart. Traditionell mit schwarzer Tusche auf weißem Reispapier. Meine Versionen sind ein Ausdruck meiner Liebe zu Farben und dem Wunsch, mich für das Unerwartete zu öffnen.
Nicht eben nur Schwarz – auch Farben und Gold, als Licht, das sich je nach
Perspektive verändert und so eine Lebendigkeit erschafft, die sich aus dem Moment des Erschaffens heraus
bewegt und neue Realitäten entstehen lässt. Das Leben – in all seiner Wandlung. Die Schlichtheit bleibt – und
doch entsteht eine neue Komplexität: durch Überlagerung, durch Nuancen, durch meine eigene Handschrift. Was
ich beim Malen spüre, ist eine Form verkörperter Praxis. Ich fühle jede kleine Unebenheit. Der Kreis zeigt
mir, was da ist – direkt, unverstellt. Er lässt sich nicht wiederholen und nicht kontrollieren. Und gerade dadurch entsteht Wahrheit. In den stillen
Rückzügen – im Dschungel, in der Natur oder vor einer weißen Wand –
öffnen sich Räume, in denen Bilder auftauchen, die ich nicht suche. Sie entstehen.
Nicht aus dem Außen. Nicht aus einer Idee. Sondern aus dem Körper. Aus der Stille.
Ich möchte mich erinnern:
an den Kreis, der alles umschließt.
An das Herz, das alles berührt.
Jeder Kreis trägt mein Siegel –
Shindō, mein buddhistischer Name.
„Weg des Herzens.“
Nicht als Signatur.
Sondern als Erinnerung daran, woher alles kommt.
Und wohin es geht.
—
Angelina Petersen
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