
Vom 17. bis 19. Juni war das Evolve Festival am Helenesee in Frankfurt (Oder).
Ich war eine ganze Woche vor Ort und habe dort meinen eigenen Pavillon aufgebaut und Heilsitzungen angeboten – in dieser Form das erste Mal für mich. Besonders schön: Auch das Festival selbst hat
zum ersten Mal stattgefunden.
Ich hatte im Keller noch ein paar Kisten Deko aus alten Feier-Zeiten. In den letzten Jahren habe ich oft darüber nachgedacht, sie endlich mal auszumisten oder abzugeben – aber ich habe es nie übers Herz gebracht.
Nachdem ich vor einigen Jahren ein paar Partys und sogar mal ein kleines Festival mit Freunden organisiert hatte, war da lange der Wunsch, wieder auf Festivals zu arbeiten – Deko zu machen oder was auch immer, Hauptsache irgendwie Teil davon zu sein. Aus diesem "was auch immer" wurde im Laufe der Zeit meine Arbeit als spirituelle Begleiterin, schamanische Heilerin – oder wie auch immer man es labeln möchte.
Und aus Techno-Partys, die für mich damals schon einen großen spirituellen Anteil hatten, wurden heute spirituelle Festivals mit elektronischem Hintergrund. Und das Beste: Ich kann heute mehr denn je einfach das machen, worauf ich Lust habe. Partys zu organisieren macht zwar Spaß, aber der Kraftaufwand ist langfristig einfach zu groß. Deshalb habe ich das irgendwann wieder eingestellt – mal ganz abgesehen davon, dass die Feier-Meute, mit der ich damals zusammen organisiert habe, kein verlässliches Fundament unterm Hintern hatte. Denn das „Feiern“ stand oft zu sehr im Vordergrund.
Es war damals nicht leicht, das Ganze loszulassen – und entsprechend habe ich es auch nicht geschafft, mich von den materiellen Dingen zu trennen, die ich aus der Zeit noch in Kisten gepackt im Keller hatte. Sie haben sogar den Weg von Wuppertal nach Berlin gefunden – von Keller zu Keller – immer mit dem Gedanken, zu viel alten Ballast mit mir herumzuschleppen… und dem Wunsch, diesen Ballast irgendwann in etwas Schönes, Buntes zu verwandeln.
Nachdem ich jetzt schon eine Weile mit meiner Arbeit in den Startlöchern stehe und mich gefragt habe, wie ich mit Menschen in Kontakt komme, erzählte mir eine liebe Freundin von ihrer Bekannten, die gerade dabei war, ein spirituelles Festival zu organisieren. „Sie kommt auch aus Berlin, und ich kann mir vorstellen, dass ihr euch gut ergänzt“, sagte sie. Wir wurden verknüpft – und nachdem ich überlegt hatte, was ich auf einem Festival eigentlich gerne machen würde, hatten wir unseren ersten Zoom-Call.
Eigentlich hatte ich nur an einen Workshop und einen eigenen Pavillon für meine Heilsitzungen gedacht – aber während des Gesprächs wurden plötzlich die Kisten aus dem Keller laut in meinen Gedanken. Die Dynamik des Gesprächs öffnete Räume, die ich nie ganz verschlossen hatte, und plötzlich kamen tausende Möglichkeiten ans Tageslicht. Sie freute sich, ich freute mich – und es war schnell klar: Ich konnte mich dort austoben mit allem, worauf ich Lust hatte.
Ich entschied mich, eine ganze Woche vor Ort zu sein.
"Wenn frischer Wind weht, schliessen einige die Fenster - andere setzten Segel"
Es war eine sehr schöne und bereichernde Zeit!
Ich baute meinen Pavillon auf, bastelte mein Schattenspiel neu und konnte so einen besonderen Teil zum Festival beitragen. Es war eine Kreation aus Altem und Neuem.
Neben den Herausforderungen – es war ziemlich windig, mein Pavillon flog zweimal davon, und bei über 35 °C war es zeitweise viel zu heiß, um im Pavillon zu arbeiten oder dauerhaft gut gelaunt zu bleiben – hatte ich doch wundervolle Gespräche und Begegnungen. Ich gab einige Heilsitzungen und konnte erleben, was ich mir so sehr gewünscht hatte. Nicht nur das, was seit vielen Jahren wieder gelebt werden wollte, auch das Neue fand hier seinen Raum und wurde vom Traum zur Wirklichkeit.
Wie ich immer wieder feststelle: Wenn Wünsche wahr werden, fühlen sie sich im echten Leben noch viel besser an, als man es sich vorstellen konnte. Egal, wie viel Arbeit es manchmal ist, und egal, wie sehr manche Situationen einen zum Verzweifeln bringen können – (mein Pavillon, den ich mir extra gekauft hatte, ist leider verbogen und gebrochen) – am Ende ist es das immer wert. Es ist es wert, seine Wünsche zu verwirklichen und das zu tun, was man im Herzen trägt.
Alles, was die Stürme niederreißen, bringt nur das zu Fall, was kein gutes Fundament hat.
Und auf all dem, was dabei zerfällt und nicht standhält, entsteht Platz – für neue Ideen, neue Träume. Es schafft den Nährboden für das, was danach wachsen will.
Und es wird mindestens genauso gut – wenn nicht noch viel besser.

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